Jahresbilanz 2018 und Ausblick auf das Jahr 2019
Jahresbilanz 2018 und Ausblick auf das Jahr 2019 (Text als PDF-Dokument)
Liebe Mitglieder der GWJF,
durch die finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren, den LJV und Jagdbehörden der ostdeutschen Länder sowie Niedersachsens und den DJV gelang es, termingerecht Ende 2017 Band 42 der „Beiträge zur Jagd- und Wildforschung“ gedruckt vorzulegen. Der Dank geht wiederum an alle Referenten und Postergestalter sowie das Team der fristgemäßen Fertigstellung des hochwertigen Bandes, der Fa. Mielenz und Frau W. Düber in Schulzendorf sowie die Salzland Druck GmbH Staßfurt. Mit dem Band 42 erinnern wir an die russischen Zentralasienforscher N.M. Przewalski und E. V. Kozlova, die zur Erforschung der mongolischen Tierwelt wichtige Pionierarbeit geleistet haben. Eine ganze Reihe von Beiträgen ausländischer Wildforscher bereichert den Band und macht ihn zu einem bedeutenden Weiterbildungsmaterial.
Tagung 2018 in Masserberg/OT Heubach
Vom 19.04. bis 22.04.2018 organisierte die Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung, gemeinsam mit dem Deutschen Jagdverband, den Landesjagdverbänden von Thüringen und Sachsen, der Fakultät für Forstwissenschaften der Universität Prag, dem Forschungsinstitut für Tierproduktion in Nitra/Slowakei und der „Balkan Society for Wildlife Research and Management“ in Masserberg-Heubach/Thüringen die Internationale Tagung „Wildtierforschung in Deutschland und Ländern des südlichen Mitteleuropas“.
Der Einladung waren Wildtierforscher aus Kroatien, Serbien, Österreich, der Slowakei, Tschechischen Republik, Ukraine, Polens, Lettlands, Russlands und Deutschlands gefolgt. Es konnten ca. 90 Teilnehmer begrüßt werden.
Es war das Ziel, die Kontakte zwischen den Wildforschern in Mitteleuropa zu erneuern und zu aktivieren. Zahlreiche Beiträge des Symposiums liegen in Band 43 in Kürze vor, weitere Manuskripte konnten aufgenommen werden. Es wurde intensiv am Rotwild weitergeforscht: Erkundung des Lebensraumes, Aktionsraumgrößen, Raum-Zeit-Verhalten und Einsatz von Drohnen zur Bestandserfassung sowie Zusammenhänge zwischen Vegetation und den Wildwiederkäuern. Auch zum Reh- und Schwarzwild liegen wertvolle Berichte und Strukturanalysen vor.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Wolf mit einem aktuellen und sehr aufschlussreichen Situationsbericht aus Polen. Die aktuelle Situation in Deutschland wurde beeindruckend aus gesellschaftspolitischer Sicht analysiert. Zur Wolfsforschung im Sperrgebiet des Atomreaktorunglücks von Tschernobyl ging ein wertvoller Manuskriptbeitrag ein.
Zu weiteren Raubwildarten standen die Habitatnutung des Fischotters, die Reproduktionsbiologie des Rotfuchses in Kroatien sowie die Dynamik von Verbreitung und Abschussstatistik des Waschbären in Deutschland und der Artenschutz von Caniden und Musteliden zur Diskussion.
Zum Biber liegen zahlreiche neue Forschungsergebnisse zur Ökologie, Lebensraumnutzung, Verbreitung verschiedener Unterarten in Deutschland und Ökosystemleistungen vor. Es ist eine im Aufwind befindliche Art, der auch in Zukunft große Aufmerksamkeit bis hin zur Ressourcennutzung gehört.
Nach wie vor sind Forschungen am Niederwild rar. Umso wertvoller sind Beiträge zum Hasen aus der Slowakei und Serbien. Ebenso begeistern Langzeitstudien zu den Wildentenarten in Lettland. Neue Ergebnisse zum Individualgesang von Auerhähnen und zum Magnetsinn stellen unsere tschechischen Kollegen aus Prag vor. Wir vermissen schmerzlich ihre Manuskriptbeiträge.
Insgesamt demonstrierte die Tagung erneut die Bedeutung wildbiologischer Forschungen, die sowohl aus jagdpolitischer und –wirtschaftlicher Sicht als auch naturschutzfachlicher Sicht viel zu wenig umgesetzt, z.T. bewusst oder aus Unkenntnis negiert werden (Beispiele Wolf, Muffelwild, Jagdzeiten und Bewirtschaftung bestimmter Schalenwildarten). Mit dem Beitrag von Prof. Dr. Herzog „Galileo Galilei und die Wildbiologie“ wurde nochmals transparent, dass der Weg zur Durchsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse lang ist, Hartnäckigkeit und Verantwortung erfordern, um Gefühltes Wissen und Pseudowissenschaft zu überwinden, die heutzutage immer weiter um sich greifen.
Allen Autoren, den Sponsoren, der Mannschaft des Tagungsbüros (A. Stubbe, U. Schwarz-Olbrich, O. Lindecke) und dem Team, das an dem Inhalt und der Fertigstellung des 43. Bandes der „Beiträge zur Jagd- und Wildforschung“ mitwirkte, besonders dem Bäßlerverlag und Frau Lektorin W. Düber, gilt der nachhaltige Dank der GWJF und Mitveranstalter.
Mitgliederversammlung
Am Abend des 20.04.2018 fand die Mitgliederversammlung der GWJF unter Teilnahme von 39 Mitgliedern und diversen Gästen statt. Im Rahmen des Rechenschaftsberichtes des Vorsitzenden erfolgten die Vorstellung neuer Mitglieder und das Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder Dr. Kurt Raddatz, Dr. Friedrich Ulbrich und Dr. Hinrich Zoller. Zwischenzeitlich verstarb am 06.08.2018 unser langjähriges aktives Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Schwark. Seiner Person ist eine Würdigung in Band 43 gewidmet.
Mit der Ehrenmedaille der GWJF wurden Prof. Dr. A. Volokh (Ukraine) und Doc. Dr. J. Slame?ka (Slowakei) ausgezeichnet (s. Band 43).
Der Bericht des Schatzmeisters, Dipl.-Ing. Jens Dahlems, lag in einer Powerpoint-Präsentation vor. Er konnte erst verspätet anreisen. Es liegt wieder ein weitgehend ausgeglichener Haushalt vor. Die Kassenprüfer (M. Klein und K.-H. Müller) bestätigten den sorgsamen Umgang mit den Finanzen; es gab keine bemerkenswerten Beanstandungen. Die Umstellung auf das SEPA-Einzugsverfahren der Mitgliedsbeiträge konnte weitgehend reibungslos erfolgen. Säumige Beitragszahler werden daran erinnert, ihren Pflichten nachzukommen. Die Bankverbindungen sind umseitig noch einmal angegeben. Bei mehreren Mitgliedern machten sich Rückbuchungen erforderlich, was erhebliche Kosten verursacht. Bitte dem Schatzmeister, falls noch nicht geschehen, Änderungen mitteilen.
Nach der Entlastung des Vorstandes für das Berichtsjahr 2017 erfolgte die Wahl der Kassenprüfer. Als Kassenprüfer wurden für das laufende Geschäftsjahr Karl-Heinz Müller und Mario Klein erneut bestätigt.
Als neue Mitglieder der GWJF wurden während der Tagung bzw. in den folgenden Monaten aufgenommen (Stand 15.11.2018): Dipl.-Ing André Bauer (Ilmenau), Beate Philipps (Wriezen), Dr. med. Horst Köhl (Biedenkopf), Holger Gabriel (Raguhn-Jeßnitz), Maximilian Peter Graf von Montgelas (Zorneding), Dr. Oscars Keišs (Elgava/Lettland).
Tagung 2019
Die Internationale Jahrestagung 2019 wird unter der Thematik „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“ (Wissenschaft und der gesellschaftliche Konsens zwischen pro und kontra) vom 25.04. bis 28.04.2019 in Halberstadt/Sachsen-Anhalt durchgeführt.
Das 1. Zirkular liegt diesem Schreiben bei. Es wird um eine rege Beteiligung gebeten. Als Mitveranstalter haben die LJV Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Bayern ihr Interesse bekundet. Wir erwarten eine starke Beteiligung/Teilnahme unserer Mitglieder und internationaler Gäste. Wir empfehlen eine möglichst umgehende Anmeldung am Tagungsort (Anlage), da mit einem größeren Ansturm von Teilnehmern zu rechnen ist. Der hohe Organisationsaufwand wird durch Ihre Teilnahme belohnt! Wir arbeiten zurzeit intensiv an der Referentengewinnung. Allen Kollegen, die daran mitwirkten, ist nachhaltig zu danken. Das Programm wird frühestens Ende Februar 2019 versendet. Geben Sie bitte eine Teilnahmeanmeldung durch damit Ihnen per mail oder Post das Programm übersandt wird. Sobald das Progamm steht, ist es auch auf unserer homepage abrufbar.
Weitere Nachrichten und Aktivitäten der GWJF 2018
Auf Einladung der Fakultät für Forstwissenschaften der Universität Zagreb weilte im Oktober 2018 eine Delegation der GWJF in Kroatien. Es gelang u.a. wichtige Weichen der Referentengewinnung für unsere Tagung 2019 zu stellen.
Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Frau Mielenz musste kurzfristig für die Erstellung des Gesamtbuchvordrucks von Band 43 eine neue Lösung gefunden werden. Mit Bemühungen von Frau Düber gelang es, den Bäßler-Verlag in Berlin für dieses Vorhaben zu gewinnen.
Es wird auf neue Buchpublikationen aufmerksam gemacht (s.a. Rezensionen in Band 43):
Pfannenstiel, H.-D. (2018): Heute noch jagen?
Herzog, S. (2018): Wildtiermanagement: Grundlagen und Praxis.
Suter, H. (2018): Erich Honneckers letzter Hirsch. Jagd und Macht in der DDR.
Döbel, H.W. (2018: Reprint: Eröffnete Jäger-PRACTICA, Oder Der wohlgeübte und erfahrne Jäger (Subskriptionspreis bis 31.01.2019 99,00 Euro, danach 129,00 Euro).
Die Mitgliederversammlung 2019 in Halberstadt soll über Ort und Thema der Jahrestagung 2020 befinden. Wir rufen dazu auf, umsetzbare Vorschläge einzubringen.
2019 ist erneut eine Weiterbildungs- und Forschungsreise der GWJF in die Mongolei geplant. Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen.
Nach wie vor ist die Verbreitung unseres Journals „Beiträge zur Jagd- und Wildforschung“ eine wichtige Tagesaufgabe, um wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen. Die ostdeutschen Mitgliedsverbände sowie die LJS Niedersachsen erhalten jährlich bei Einstellung einer finanziellen Förderung zwischen 30 bis 70 Exemplare der „Beiträge zur Jagd- und Wildforschung“, die in den erweiterten Präsidien an die Vorsitzenden der Kreisjägerschaften kostenlos als wertvolles Weiterbildungsmaterial ausgehändigt werden. Wir unterbreiten nochmals nachhaltig die Empfehlung, in den LJV der westlichen Bundesländer ähnlich zu verfahren. Bitte konsultieren Sie den Vorstand der GWJF.
Wie in den Vorjahren werden nachfolgende Punkte erneut aufgeführt. Bei der eigenständigen Überweisung von Mitgliedsbeiträgen bittet unser Schatzmeister darum, immer zu vermerken, für welches Mitglied die Zahlung in Auftrag gegeben wurde, da eine Zuordnung in der Buchung sonst nicht möglich ist.
- Es wird daran erinnert, dass wesentlich stärker als bisher die Internetseite der GWJF (www.Wildtierforschung.de) als Podium für neue Ergebnisse aus den Forschungsbereichen unserer Mitglieder genutzt werden sollte. Abstracts von Publikationen, inhaltliche Schwerpunkte von Diplomarbeiten und Dissertationen, Buchrezensionen etc.. Ansprechpartner ist Dipl.-Ing. Jens Dahlems: Torwiesenstr. 4, 98660 Themar, mail: jens_dahlems@web.de, Tel./Fax: 036873-60362.
- Nach wie vor besteht das Sonderangebot zur Abnahme von Lagerbeständen der „Bei- träge zur Jagd- und Wildforschung“ Bände 14 bis 17 und 20 bis 42 sowie des Reprints (Bd.1-4). Bei Abnahme von 5 und mehr Bänden werden 20,-- Euro je Band erhoben. Einzelbände kosten 30,-- Euro.
- Bei der Vorbereitung von Manuskripten bitte dringend die MS-Richtlinie beachten. Die Deadline ist jeweils der 30. April!
- Bitte Adressen- und Kontoänderungen immer aktuell dem Vorstand übermitteln.
Mehrere Mitglieder gelten leider als verschollen.
Liebe Mitglieder der GWJF,
Das Jahr 2019 stellt die GWJF wieder vor eine Reihe nationaler und internationaler Herausforderungen. Wirken Sie mit bei der Verbreitung unseres Ideengutes und der Mitgliederwerbung in der grünen Praxis und dem wissenschaftlichen Nachwuchs an einschlägigen Fachhochschulen und Fakultäten von Universitäten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen auf der Tagung in Halberstadt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass Ihnen zum Weihnachtsfest Band 43 termingerecht zugeht. Der Vorstand wünscht Ihnen Fitness in allen Belangen, einen erlebnisreichen Herbst/Winter in Ihren Familien und im Weidwerk.
Mit den besten Weidmannsgrüßen!
Prof. Dr. M. Stubbe
1. Vorsitzender